Online Marketing

Online Marketing im 2020 - 10 Trends, die man im Blick behalten sollte

Quelle: Infografik Vektor erstellt von katemangostar

 

 

 

Ein neues Jahr, ein neues Jahrzehnt und damit einhergehend auch gleich mehrere Online Marketing Trends für 2020. Diese Trends begegnen uns sowohl in unserem Alltag als auch in unserem Arbeitsumfeld. Einige davon sind altbekannte Themen, die uns jedoch mit neuen Features und zahlreichen neuen Möglichkeiten bescheren. Verschiedene Quellen legen den Fokus auf verschiedene Trends. Jedoch kann man viele dieser Punkte auf zehn übergreifende Online Marketing Trends zusammenfassen. Auf geht’s!

 

#1 Setze auf Authentizität der Marke und der Inhalte

Von höheren Marktanteilen und mehr Wachstum profitieren laut den Deloitte Global Marketing Trends 2020 Unternehmen, die sich authentisch zeigen und ihre Unternehmenshandlungen nach einem sinnvollen Zweck ausrichten. Es geht also um die Haltung und Zweck der Marke.

Dies soll dazu beitragen, dass das Unternehmen einen humanen Aspekt erhält, die Kundenloyalität und Mitarbeiterzufriedenheit steigern und auch Wettbewerbsvorteile sichern kann. Langfristig und Nachhaltig wirken sich diese Handlungen positiv auf die Entwicklung der Marke aus.

Auch in den 10 Prognosen für das digitale Marketing 2020 von Google ist inklusives Marketing auf der Liste: Die Art und Weise, wie sich ein Unternehmen auch im Internet zu wichtigen globalen und gesellschaftlichen Themen äussert, gewinnt an Bedeutung. Corporate Social Responsibility muss man anhand heutigen Gegebenheiten weiterentwickeln. Die Authentizität und Haltung einer Marke und deren Leistungen für eine bessere Gesellschaft nehmen somit zunehmend eine treibende Rolle für ihren wirtschaftlichen Erfolg ein.

#2 Transparente Marken

In Zeiten, in denen sozialer Aktivismus auf sozialen Medien allgegenwärtig ist, haben auch Unternehmen einen Anspruch, gegenüber Kunden und weiteren Stakeholdern transparent zu sein. Ähnlich zur zunehmenden Relevanz der Haltung der Marken, soll man Transparenz gegenüber den Kunden gewährleisten. Marken werden von allen Seiten gründlich inspiziert und ethisch bewertet. Da lohnt es sich als Marke, ehrlich und transparent die eigenen Fehler und Mängel einzugestehen und Bemühungen zur Besserung kenntlich zu machen. Hier ist auch zu erwähnen, dass man Datenschutz – besonders in Zeiten der Digitalisierung – zur Markenstärkung und im Hinblick auf Vertrauen und Transparenz gegenüber den Kunden gewährleisten soll.

 

«People wouldn’t care if 77% of brands disappeared”

 

Dieser Anspruch an Transparenz ist auch insbesondere wichtig, da laut der Studie von Meaningful Brands  das Verschwinden von 77% aller Marken den Konsumenten schlicht und einfach egal wäre.

 

#3 Kenne deine Zielgruppe: Der Nutzer wird ins Zentrum gerückt

Indem man die Nutzer ins Zentrum stellt, kann man die Relevanz der Inhalte steigern. Inhalte soll man basierend auf Analysen von Nutzerdaten oder durch die direkte Einbindung der Zielgruppe erstellen. Auf diese Weise kann man Kundenbedürfnisse besser abholen. Dies führt dann auch zum zweiten Punkt: Leads- und Marketing Automation. Man sollte bisherige Content Marketing Strategien neu durchdenken und auf den Endnutzer ausrichten.

Ein genauer Blick auf die Nutzerdaten und ein detaillierteres Reporting sind dafür unumgänglich. Nur so findet man heraus, wie man seine Zielgruppe am besten erreicht. Sind die Inhalte zunächst ansprechend gestaltet und relevant für die Nutzer, kann man die Lead-Generierung durch Marketing Automation (z.B. im Customer Journey, indem man Neukunden zur richtigen Zeit mit den richtigen Informationen erreicht) optimieren. Welche Medien nutzt deine Zielgruppe? Wie verwendet deine Zielgruppe diese Medien? Das sind Fragen, die wesentlich sind für relevantes Content Marketing.

 

Zielgruppe

 

#4 Sprachassistenten und Voice Commerce

Voice Search wird in diesem Jahr und laut Prognosen auch bis 2030 als Online Marketing Trend einen immer grösseren Stellenwert einnehmen – sowohl für Werbetreibende als auch für Nutzer. Denn die Nutzer verwenden immer häufiger Sprachassistenten wie Alexa, Google Assistant und Siri für komplexere Suchanfragen als noch bei der Einführung dieser Technologie, beispielsweise mit Siri im Jahre 2011. Nutzer interagieren stärker mit Sprachassistenten, die mittels Machine Learning und Automatisierungsprozessen laufend optimiert werden und den Nutzern somit neue Möglichkeiten bieten können. Für die Marken bedeutet dies, dass sie sich in die Interaktion zwischen Nutzer und Sprachassistent zur richtigen Zeit einbinden können, sobald der Nutzer und somit ein potenzieller Kunde genau nach einer Dienstleistung oder Produkten der Marke sucht.

Sprachassistenten haben auch das Potential das Einkaufserlebnis von Nutzern zu verändern. Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), prognostiziert in einem Interview mit Google, dass 2030 zwar immer noch offline und online eingekauft wird, jedoch wird der Kaufabschluss über Sprachsteuerung eine Selbstverständlichkeit sein. Voice commerce wird voraussichtlich bis zum Ende des Jahrzehnts bis zu 37% der eCommerce Umsätze ausmachen. Unternehmen können durch das Erstellen von relevanten Profilen und Hinterlegen von strukturierten Daten auch bei Suchanfragen über die Stimme ein besseres Ranking erzielen.

 

Voice Search Assistant

 

#5 Shopping Ads

Klassische Online Shops kriegen Gesellschaft. Diese steckt zwar erst noch in den Kinderschuhen, jedoch ist sie als ernstzunehmender Konkurrent wahrzunehmen: Shoppable Posts und Ads auf Sozialen Netzwerken sind im Anmarsch. Bisher waren auf Instagram organische Shopping-Funktionen verfügbar. Die Nutzer konnten somit bei den entsprechenden Posts bestimmter Marken mehr Informationen über die Produkte erhalten und auf den E-Shop oder die mobile Webseite weitergeleitet werden.
Nun können Unternehmen ihre Shopping-Beiträge auch als Shopping-Anzeigen auf Google Ads schalten. Dieser Online Marketing Trend hat nicht nur einen Einfluss auf das Kaufverhalten der Nutzer, sondern auch auf die Strategien der Werbetreibenden. Als weitere Entwicklung ist jetzt auf Instagram auch ein Check-out verfügbar. Dieser ermöglicht, dass Nutzer für den gesamten Einkaufsprozess bis zur Bestellung und Bezahlung die App nicht verlassen müssen.

 

Shopping Ads Rubiks Cube

 

#6 Let’s get personal: Ubiquitäre Personalisierung und Relevanz durch maschinelles Lernen

Maschinelles Lernen ermöglicht eine bessere Personalisierung und Customer Experience. Natürlich sollte dies in einem Mass geschehen, das im Hinblick auf die Transparenz und das Vertrauen der Kunden vertretbar und verantwortungsvoll ist. Durch personalisierte, menschliche und kanalübergreifende Werbung kann man dem Kunden relevantere und auf seine Person zugeschnittene Inhalte präsentieren. Dies bietet sowohl für Kunden als auch für die Unternehmen und Werbetreibende einen Mehrwert.

Datengetriebenes Marketing kann man also als wichtigen Online Marketing Trend 2020 und der folgenden Jahre bezeichnen. Denn maschinelles Lernen ermöglicht das Erstellen von Prognosemodellen, um Gebotsstrategien zielgerichteter anzupassen. Wer weitere Tipps zum Einsatz von maschinellem Lernen im Marketing und zur Vollautomatisierung von Kampagnen erhalten möchte, kann sich den Artikel ‘Datengetrieben statt regelbasiert: Die Vollautomatisierung der Daten ist die Zukunft’ durchlesen.

 

#7 Smartes Suchmaschinenmarketing

Smart Bidding Strategien und Responsive Search Ads: Ziel dieses Online Marketing Trends ist es, die Anzeigen von einer regelbasierten, manuellen und granularen Kampagnenstrategie hin zu einer vollautomatisierten und datengetriebenen Kampagnenstrategie zu entwickeln. Somit kann man das Potenzial des Conversion-Volumens möglichst ausschöpfen und Zeiteinsparungen für andere Marketingmassnahmen erreichen. Diese Features erlauben somit, den Nutzer noch mehr in den Mittelpunkt zu stellen, da die Anzeigen durch Automatisierung viel spezifischer auf sie ausgerichtet und relevanter gestaltet werden können als zuvor.

Interessant ist auch, dass Zero-Click-Searches einen hohen Teil der Suchanfragen ausmachen. Das bedeutet, dass Google die Anfragen der Suchenden direkt in der Suche beantwortet, ohne dass sie auf einen bestimmten Link klicken, um ihre Informationen zu erhalten. Dies wird durch Angebotserweiterungen ermöglicht. In diesem Kontext werden Google My Business, Local SEO und Featured Snippets immer wichtiger.

 

 

 #8 Mobile is key: Mobiles Marketing

Die Nutzung von Mobilgeräten steigt immer weiter an. In der Schweiz hat die mobile Internetnutzung laut der Studie ‘Internet Use in Switzerland 2011-2019’ stark zugenommen. 2019 zeigten 87% der Internetnutzer (und 80% der Gesamtbevölkerung) eine mobile Internetnutzung auf. 2017 waren dies 79% (resp. 72%) und 2011 26% (resp. 20%).

Unternehmen sollen als Teil ihrer Online Marketing Strategie vermehrt in die mobile Nutzererfahrung investieren. Auf diese Weise erhalten sie nicht nur auf Desktop, sondern auch auf Mobile hohe Conversion-Raten. Dafür sollte man auf neue Technologien wie AMP oder PWA umsteigen. Zusätzlich ist es von Vorteil, das Nutzerverhalten, respektive den Customer Journey, zu analysieren und Optimierungen vorzunehmen. Dadurch kann man eine optimale Nutzererfahrung auf Mobilgeräten erreichen. Weiter eignet sich Google Analytics für die Analyse des Nutzerverhaltens. Weitere Insights und Tools für bessere Ergebnisse findest du hier.

 

#9 Video Marketing

Online Videowerbung kann man als schnellst-wachsenden Werbekanal bezeichnen. YouTube bleibt mit seiner enormen Reichweite und der hohen Nutzungsdauer- und intensität einer der wichtigsten Kanäle für Video Marketing. Dies gilt nicht nur im B2C Bereich, sondern auch im B2B Bereich.

Gleichzeitig erscheinen weitere Apps auf der Bildfläche, die eine hohe Reichweite und Nutzungsintensität aufweisen. Ein Beispiel dafür ist die Social Media Plattform TikTok. TikTok hat sich zunächst schleichend als wichtige App vor allem für Jugendliche (2019 waren es 5.5 Millionen Nutzer allein in Deutschland, Anzahl steigend) etabliert. Mittlerweile wird die App auch zunehmend von einer breiteren Bevölkerungsgruppe ausgiebig genutzt. Die App ist nun auch bei Werbetreibenden als Werbeplattform auf dem Radar.

Auch Martha Ivester, Head of Ads Marketing bei Google Northern Europe, sieht kurze Videos als klaren Trend für 2020. Sie bezeichnet die Inhalte als unverfälscht, clever, kreativ und vor allem als ‘nicht zu lang’. Dieser Aspekt ist hinsichtlich der immer kürzer werdenden Aufmerksamkeitsspanne der Nutzer wichtig. Das führt wiederum dazu, dass man neue Strategien für’s Storytelling entwickeln und neue Formate und Kanäle beachten muss.

 

Online Marketing Trends 2020 Trends TikTok Coop und Migros

 

#10 Visuelle Suche

Die Bildersuche auf Mobilgeräten ist in den letzten Jahren enorm gestiegen. Deshalb entwickelt Google die visuelle Suche laufend weiter – damit wir auch heute JLos grünes Kleid bei den Grammy Awards im Jahr 2000 anschauen können oder nach neuer Inspiration jeglicher Projekte suchen können. (Kontext: Die Suchanfragen zu JLos Kleid hatten damals einen Rekord gesetzt: Zum damaligen Zeitpunkt wurden noch nie so viele Suchanfragen zu einem Begriff durchgeführt. Da die Google Suche damals noch lediglich aus einer Liste von blauen Links bestand, wurde die Google Bildersuche ins Leben gerufen – durch JLos grünes Kleid).

Mit dem Tool Google Lens kannst du Objekte (wie den nachfolgenden Bürostuhl bei uns im Office) fotografieren und von Google scannen lassen. Google zeigt dir als Resultat ähnliche Objekte auf. Google Lens erkennt vor allem Produktfotos, Texte, Kunstwerke, Denkmäler und Sehenswürdigkeiten, aber seit neustem auch Tiere und Pflanzen. Mit dieser App wurde ein weiterer Meilenstein für die Bildersuche gelegt. 

 

Online Marketing Trends 2020 Google Lens

 

Fazit

Da man nicht alle Trends prognostizieren kann, gilt es laufend am Ball zu bleiben. Entwicklungen mitzuverfolgen und aufkommende potenzielle Trends zu beobachten sind unentbehrlich. Die “Transformation des digitalen Marketings” wird als Schlüssel zum Erfolg bezeichnet. Wer nicht hinterherhinken will, sollte seine Innovationsfähigkeit pflegen und einen Entwicklungsplan für das digitale Marketing erstellen. Das Framework zur Bewertung der digitalen Reife, das in Zusammenarbeit mit der Boston Consulting Group und Google erstellt wurde, kann als erster Anhaltspunkt dafür dienen.

Maschinelles Lernen und Automatisierung nehmen zwar zu, jedoch wird genau damit die Möglichkeit geboten, den Menschen ins Zentrum zu rücken und mit Personalisierung und höheren Relevanz einen Mehrwert zu bieten.

 

 

Quellen

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